1. Jungen Menschen Orientierung bieten
Gesellschaftlicher Wandel, veränderte Wertvorstellungen und eine komplexe Arbeitswelt führen bei vielen jungen Menschen zu Orientierungslosigkeit.
Zahlen und Fakten
Auf dem Berliner Ausbildungsmarkt gibt es ein ausgeprägtes Passungsproblem: Im August 2025 waren 4550 Ausbildungsstellen unbesetzt, zugleich 7800 Bewerberinnen und Bewerber unversorgt*; eine etwa gleich hohe Anzahl** befindet sich in Alternativen, sucht aber weiter einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Das verweist auf Orientierungsschwierigkeiten und unklare Perspektiven trotz hoher Angebotslage.
Ziele und Maßnahmen
Wertschätzung der Wahl für einen beruflichen Lebensweg im Handwerk stärken:
- Ausbau von Unterstützungsmöglichkeiten, um eine möglichst freie und informierte Entscheidung zu ermöglichen
- Erhöhung der Sichtbarkeit von Vorbildern, insbesondere von Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund und anderen Beispielen gelebter Vielfalt
- Förderung der Anerkennung handwerklicher Bildungswege bei Eltern und Lehrkräften
Junge Menschen dabei begleiten, den Weg zu einem formalen Berufsabschluss mittelfristig erfolgreich zu beschreiten:
- Passgenaue, individuelle Unterstützung am Übergang, die sich an den Bedarfen der jungen Menschen orientiert
- Fokus von Berufsorientierung auf die gesamte berufliche Laufbahn erweitern
- Ziel: lebenslange berufsbegleitende Beratung und Unterstützung
Ausbildungsabbrüche reduzieren:
- Beschleunigte Überarbeitung der Ausbildungsordnungen, um aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt zeitnah zu berücksichtigen
- Strukturelle Überarbeitung des Ausbildungssystems
- Entwicklung von individuellen Förderkonzepten in Berufsschulen, um Wissensunterschiede zwischen Auszubildenden zu überbrücken
- Ausbau von Sprachförderung und interkultureller Bildung für Nicht-Muttersprachler
- Grundbildung ausbildungsbegleitend fördern