
Pressemitteilung vom 13. September 202530 Jahre Gestalterpreis im Tischlerhandwerk - Meisterwerke, die Maßstäbe setzen
Drei Jahrzehnte, hunderte Meisterstücke, unzählige Formen und Ideen: Der Gestalterpreis des Fördervereins Aus- und Weiterbildung im Tischlerhandwerk e.V. feiert 2025 sein 30-jähriges Jubiläum. Die renommierte Auszeichnung würdigt nicht nur handwerkliche Präzision der frischgebackenen Meisterinnen und Meister, sondern auch die gestalterische Qualität und eigene Handschrift, die jedes Meisterstück einzigartig machen.
Längst ist der Preis mehr als nur der Abschluss der Meisterprüfung. Er hat sich zu einem Schaufenster für Gestaltung im Tischlerhandwerk entwickelt und ist in diesem Jahr größer denn je: Erstmals füllt die Ausstellung zwei Etagen im Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer Berlin. Mit über 40 Meisterstücken ist es die umfangreichste Schau in der Geschichte des Gestalterpreises.
Carola Zarth, Präsidentin der Handwerkskammer Berlin: „Der Gestalterpreis im Tischlerhandwerk zeigt einmal mehr, wie individuell dieses Gewerk ist – und dass es nicht allein um Funktionalität und Pragmatismus geht. Kreativität, Feinheit, Ästhetik und ein tiefes Verständnis für das Material spielen eine ebenso zentrale Rolle. Es macht Freude zu sehen, wie aus harter Arbeit wahre Meisterstücke entstehen.“
Jury und Bewertung
Über die Vergabe des Gestalterpreises entscheidet eine unabhängige Jury, die unterschiedliche Blickwinkel vereint: von Fachzeitjournalisten bis hin zu Innenarchitektinnen und Designern aus Berlin – ein Gremium, das Handwerk und Gestaltung aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Bewertet wird nicht allein die makellose Ausführung, sondern auch das Zusammenspiel von Formen, Materialien und Ideen. Detailtreue, Alltagstauglichkeit und die Fähigkeit, Tradition in Neues zu verwandeln und eine eigene Ästhetik, spielen ebenso eine wichtige Rolle.
Die Gewinner des diesjährigen Gestalterpreises
Platz 1: Guiseppe Coppola gewinnt mit der Sitzbank „Assettante“ aus Hainbuche. Das filigrane Gestell aus Hainbuche wird von einem feinen, sandfarben durchgefärbten Faserwerkstoff umspielt. Ein besonderer Blickfang ist der handgeknüpfte Teppich, der als Auflage dient. Die erlebbaren Gegensätze – rund und eckig, weich und hart, linear und flächenhaft – fügen sich zu einer gestaltprägenden, spannenden Komposition.
Platz 2 erhält Leander Gerhardt für „Day and Night“, einen Raumteiler aus Eiche und Glas. Das originelle Licht- und Raumobjekt greift Erinnerungen an Möbeltypen der traditionellen Hellerauer Werkstätten auf und übersetzt sie vielseitig in ein abgestuftes Sitz- und Aufbewahrungsmöbel. Unterschiedliche Volumen und Öffnungsfunktionen variieren augenzwinkernd den gewohnten Formenkanon.
Platz 3 belegt John Dean Love mit der Vitrine „ELISE“ aus Esche und Zeder. Das stattliche Möbel lenkt mit feinen Sprossen und ausgebeizten Glasfüllungen reichlich Tageslicht in den Innenraum und betont zugleich den Architekturbezug. Mit stilisierten historischen Fenstern und einer spiegelnden Rückwand wird die Vitrine zur lichterfüllten Bühne für ihr Inneres.
Auszeichnung für das beste Meisterstück geht an Julius Sebastian Schmalbach für „Flexoflur“, eine Garderobe aus Hemlock, Nussbaum und lackiertem Metall. In Anlehnung an ein Symbol entfaltet die Arbeit eine materialübergreifende Auseinandersetzung mit funktionalen Details.